Sonntag, 4. November 2012

Einer für Alles!

Es gibt Schauspieler, die gelten als sogenannte „Weltstars“. Dazu zählen beispielsweise Dustin Hoffman, Robert De Niro und Meryl Streep. Und unabhängig davon, ob ich deren erklärter Fan bin oder nicht, muss ich anerkennen, dass alle mit ihrem Schauspiel eine Form von Kunst darbieten. Sie garantieren üblicher Weise – egal in welcher Rolle - eine besonders intensive und unverwechselbare Form der Darstellung der jeweils laut Skript geforderten Person und deren Charakters.

Da stellt sich mir spontan die Frage: Warum zählt Alex O’Loughlin (noch) nicht zur Riege der Weltstars? Also, bei mir persönlich, ist er definitiv die Nummer eins! Mein leuchtender Stern, Mister Universum, Master of Galaxy sozusagen, denn er beamt mich in ungeahnte Höhen des Fan-Daseins!

Verspürt man anfänglich nur einen Hauch von Anerkennung für seine Schauspielkunst, lässt sich diese dann irgendwann nicht mehr aufhalten und entwickelt sich ab einem gewissen Zeitpunkt explosionsartig zu einem wahren Sturm der Begeisterung!

Seine Performance gestaltet sich von bemerkenswert bis fabelhaft und bleibt manchmal mehr, manchmal weniger im Gedächtnis hängen ... wie ein klebriges Kaugummi, das man irgendwie nur mit Mühe oder gar nicht mehr los wird. Allerdings nicht so zäh und unangenehm wie ein solches, sondern eher wie ein zarter Dunst, der erst zaghaft um die körpereigenen Hirnzellen wabert und nach geraumer Zeit und intensiveren Betrachtungen von Mr. O’Loughlins schauspielerischen Leistungen diese immer mehr und unaufhaltsam vernebelt ... im positiven Sinne, versteht sich! Man will ihn, den Alex, den Mick, den Stan und Steve gar nicht mehr los werden ... ganz im Gegenteil! Man will mehr ... mehr ... mehr und mehr!

Und irgendwann ist es dann unwiderruflich passiert! Man ist hochgradig alexifiziert, lechzt nach neuen Filmen und/oder Serienhighlights dieses Mannes und kann nicht genug von ihm bekommen. Böser Bube, Käsebauer, Task force-Boss, Frauenmörder, Vampir ... scheißegal! Er gab und gibt in seinen Rollen alles und wir folgen ihm ... beeindruckt, überrascht, zeitweilig (ob wir wollen oder nicht ...) sabbernd, fasziniert, aufgewühlt, ergriffen, begeistert, andächtig, verzückt und gelegentlich einfach nur von Sinnen! Hauptsache Alex! Gibt es Schöneres? Ich will jetzt keine Widerworte hören ...!
O. k., einige seiner Rollen sind sicherlich nicht Oscar verdächtig, was aber keineswegs an seinem schlechten Spiel oder mangelndem Talent, sondern schlicht und ergreifend an den teilweise miserablen Drehbüchern liegt.

Aber jeder fängt mal klein an und nach oben hin ist alles offen! Ein gewisses Grundtalent muss man aber sicherlich schon in die Wiege gelegt bekommen haben, um den Weg eines begnadeten Schauspielers einzuschlagen. Darüber hinaus  können sich die Lehrer auf dem von AOL besuchten National Institute for Dramatic Arts (NIDA) in Sydney noch heute gegenseitig anerkennend auf die Schulter klopfen. Ziel erreicht! A Star Is Born ...!

Beeindruckend ist eine der ersten wichtigen Rollen von Alex, die er uns mit Hauptrolle des Ehemannes Will von Mary Bryant im Jahr 2006 liefert. Mit viel Herzblut und Hingabe gespielt, äußerlich noch ein bisschen grün hinter den Ohren, aber definitiv faszinierend seinem fesselnden Spiel zuzuschauen. Als Will Bryant zeigt er sich sensibel und gefühlvoll, er ist stark und kämpferisch, aber auch schwach. Er leidet, er liebt, und er lacht! Au, Mann, dieses Lachen, dieses atemberaubende absolut einnehmende und Frauenherzen einlullende Lachen, dass Alex sein eigen nennt!

Da muss man sich - ob man will oder nicht - konzentrieren, um nicht kurzzeitig beim Zugucken bzw. Zuhören mental in ein regenbogenfarbiges AOL-Wunderland abzudriften, das von lindgrünen zart duftenden Frühlingsblumen bewachsen ist, welche einen im Sonnenlicht glitzernden See umranken und an dessen Uferrand sich auf einem warmen Stein ein kleiner Gecko (!) sonnt, während direkt daneben – im angenehm kühlen Schatten eines uralten, verwunschenen Baumes - mit der Geräuschkulisse zarten Vogelgezwitschers und noch zarterem Schmetterlingsflügelschlags Mr. O himself mit diesem unvergleichlichen Lachen auf dem schönen Gesicht und blendend weißen Zähnen dar nieder liegt und wartet ... natürlich ... auf ... mich ...!! Ooops! Entschuldigung, ich bin gerade geringfügig vom Thema abgekommen und irgendwie abwesend ...! Arni im Wunderland ... sozusagen ...!

Ja, sein Lachen ist mehr als einnehmend! Und Will Bryant lacht oft, obwohl das Leben es hart mit ihm meint ... und wie er lacht ... er lacht sogar, als er dem Tod ins Auge blickt ... und dann stirbt er! Erschossen, am Strand ... furchtbar .... schlimm ... ergreifend ... aufregend und bewegend! Ein Schicksal, das keine Zuschauerin unberührt lässt! Ich möchte ihn niiiiie wieder sterben seh’n! Nein, das möchte ich N.I.C.H.T.!! Kein ABER!!

Na ja, sein vorheriger Film „Feed“ endet auch nicht unbedingt mit etwas, was man als Happy End bezeichnen könnte. Kann man aber auch nicht erwarten, denn er spielt hier den psychopathischen Fett-Fetischisten Michael Carter, der seine weiblichen Opfer zu Tode mästet. Lecker! Und das Ganze mit blond gefärbtem Haar! Allein dieser Fakt ist schon gruselig! 

Aber Alex gelingt es, diesen abartigen und verblendeten Freak absolut überzeugend rüber zu bringen. Man ist teilweise befremdet, um nicht zu sagen angeekelt, gleichzeitig überrascht und auch beeindruckt, aufgrund der Verschiedenartigkeiten dieses Charakters, den uns Alex in „Feed“ präsentiert. Dieser Film geht unter die Haut, sowohl positiv als auch negativ – aber wenn unser Hauptdarsteller dann lacht ... also dieses unverkennbare O’Loughlinsche Lachen macht sogar diesen Mörder-Michi gelegentlich sympathisch!

Wahrscheinlich muss man sich überwinden und diesen Streifen wiederholt ansehen, um – wenn das unangenehme bis zeitweilig angewiderte Gefühl, dass der Film beim erstmaligen Gucken unumstritten auslöst – wahrzunehmen, welchen Tiefgang das Thema der „Feeder“ durch Alex’ Darstellung erreicht und man entdeckt, wie Alex eine eigentlich "böse" Person dem Zuschauer gewinnend verkaufen kann.

Und dann ... ja ja, ich weiß, das hat jetzt ganz und gar nichts mit Alex’ Schauspielkunst zu tun, aber man darf es doch mal kurz erwähnen ... seine Tattoos ... also dieses unübersehbare Arschgeweih oberhalb der Pobäckchen ...! Oooh ... Du lieber Loughlin! Welch anbetungswürdiges Gesäß uns Zuschauerinnen doch da präsentiert wird! Schon gut, ich hör’ schon wieder auf ...!

Nun ja, mein Lieblingsstreifen ist „Feed“ auf gar keinen Fall - der gute Alex hat für meinen Geschmack schlicht und ergreifend schon bessere Filme gedreht! Nämlich den „Oyster Farmer“ im Jahr 2004. Er spielt hier den Jack Flange, der auf einer Austernfarm in Australien bis zum Umfallen schuftet, um Geld für seine kranke Schwester beiseite zu schaffen.

Das ist nicht rührselig, kein Kitsch, nicht sentimental, einfach nur gut, was Alex hier vorführt, ein rundum gelungenes und warmherziges Filmerlebnis! Ein Alex, der verzaubert, der leicht und unverbraucht spielt - mit seinem natürlichen Charme, seiner tollen Mimik, seinem herzerfrischenden und unverkennbarem Lachen, was in der Gesamtheit die  Glaubwürdigkeit seiner Jack-Darstellung extrem unterstreicht,  ... und mit einer anregend erregenden Szene auf dem Steg ....!! AOL-Wunderland ... ich komme ... !

Ein kleiner Blick auf weitere Nebenrollen und Gastauftritte auf dem O’Loughlinschen Weg an die Spitze sei nachfolgend erlaubt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und chronologische Reihenfolge:

Eine von Alex O’Loughlin gespielte Kussszene sollte mir eigentlich aufgefallen und auch definitiv im Gedächtnis geblieben sein! Aber ... Fehlanzeige! Wenn nämlich diese Szene nur ein paar unscheinbare Sekündchen dauert – wie in dem Film „The Holiday – Liebe braucht keine Ferien“ und in der Einleitung eines von anderen Schauspielern beherrschten Filmes einfach untergeht, dann ... ja, was ist dann? Also, an dem Kuss als solchem kann es nicht gelegen haben. Alex hat oft genug in seinen Filmrollen bewiesen, wie perfekt er das Lippen- und Zungenspiel beherrscht. Wie kann man als Regisseur einem Alex O’Loughlin einen derart unspektakulären Auftritt zumuten? Er hätte mehr verdient! Wir als voyeuristische Zuschauerinnen hätten mehr verdient!

Die Krimiserie „The Shield“, in der ab der 6. Staffel Mr. O den Part des Detective Kevin Hiatt übernimmt, habe ich bisher noch nicht gesehen, da ich befürchte, zum besseren Verständnis auch die vorherigen Staffeln ohne Alex gucken zu müssen, und das möchte ich nicht ...!

Bei der mir - von den wenigen gesehenen Ausschnitten - im Gedächtnis hängen gebliebenen Szene handelt es sich keinesfalls um einen Polizeieinsatz von Detective Hiatt, sondern vielmehr um seinen Körpereinsatz: Ein Stuhl ... ein Mann ... eine Frau ... nackte schwitzende Körper und eindeutiges Gestöhne. Ich möchte Herrn O’Loughlins schauspielerische Leistung in „The Shield“ keinesfalls auf diese kleine erotische Szene reduzieren – aber mir hat’s gefallen! Noch Fragen?

Anderer Film, andere Ansprüche: „Man-Thing“, ein als Horrorfilm deklarierter Streifen aus dem Jahr 2005. Alex (wenn ich’s nicht gewusst hätte, dass ER es ist, hätte ich ihn wahrscheinlich auf Anhieb  gar nicht erkannt!) spielt den sympathischen, wenn auch mit seinem Job leicht überforderten Deputy-Sheriff Eric Fraser, der einigen mysteriösen Todes- und Vermisstenfällen nachgehen muss, dabei etwas unbeholfen und ängstlich auftritt und den beim Anblick einer zerfledderten Leiche auch schon mal der Anflug eines Brechreizes überkommt.

Bei einer nächtlichen Patrouille-Fahrt im Boot fällt er dann unglücklicher Weise einem grün-schleimigen Sumpfmonster (kein Scherz!) zum Opfer! Sorry, tut mir echt leid um Alex, aber ich muss lachen ...!

In der TV-Miniserie „Black Jack-Sweet Science“ übernimmt Alex den Part des Luke Anderson, dessen Vater vor zig Jahren ermordet und dessen Mörder von der Polizei nie gefunden wurde, was Luke sehr belastet. Mr. O spielt hier provokant-lässig bis aggressiv den „Bad Boy“, der der Polizei kein Unbekannter ist, sich wilde Autojagden liefert, mal eben kaltblütig jemanden über den Haufen schießt, um im Anschluss daran heulend zusammen zu brechen und verzweifelt wie ein kleiner Junge Trost zu suchen.

Diesen Konflikt stellt Alex gelungen dar, da kann man ihm nur gratulieren, das war Top ... wenn auch meine Begeisterung durch seine - vorzugsweise getragene – blaue mit bunten Streifen abgesetzte Textil-Discounter-Trainingsanzugsjacke ein ganz klein wenig getrübt wird!

Und weil’s so schön war, noch mal der „Bad Boy“: Als Marshall Conelly im Film „August Rush“. Großes, wenn auch extrem kitschiges Gefühlskino mit viel zu wenig Alex! Weil ... der ist sooo megageil als Marshall ... so cool ... so hot ... so aaaaah! Und diese abgewrackte braune Lederjacke ... mit den ausgelatschten braunen Schnürstiefeln, die ich bei jedem anderen Kerl zum Kotzen finden würde! Nur Äußerlichkeiten, aber sie passen perfekt zu dem Gesamtcharakter, den Herr O uns in der Rolle als Marshall verkauft.

Diese Kombination von seinem Outfit, seinem coolen Auftreten,  seiner Körperhaltung ... also wenn er so süffisant grinsend ... und im weißem T-Shirt ... sich mit angewinkeltem, leicht erhobenen Arm abstützend ... die andere Hand halb in der Jeanshosentasche vergraben ... in lässig-lehnender Position ... mit diesem „Du-willst-es-doch-auch-Baby“-Blick ... und mit gekonnt eingesetztem zwischen den Lippen hervorschnellenden Zungenblitzer in die Kamera guckt ... dann ... dann ... bleiben keine Wünsche offen ... das ist zum Dahinschmelzen ... und ich liege schon wieder auf der grünen Wiese im AOL-Wunderland und will nie mehr zurück in die reale Welt ....!
„Ich mag es den Bösewicht zu spielen" (I like playing the villain) formulierte es Herr O mal irgendwann und das merkt man auch, wenn er in dem Film „The Invisible“ Marcus Bohem spielt, einen mittelschwer kriminellen Autoknacker.

In meinen Augen ist der Gesamtstreifen zwar kein berauschender, sondern eher mittelmäßiger Beitrag zur Filmgeschichte, aber ...  aber dieser Marcus ist schon ein heißer Feger! Perfekt gespielt (obwohl ich seinen Friseur verklagen möchte!) und `ne richtig coole Sau ... bis der Schuss seiner Ex-Freundin ihn zur Strecke bringt und die ganze Hotness ziemlich schnell ein unrühmliches Ende findet.

Aber wie Alex im Vorfeld des Schusswechsels diese kriminelle Energie von Marcus, dessen Wut und Aggressionen auslebt, dabei ausrastet und rumschreit bis die Halsadern zu platzen drohen ... das ist unvergesslich und grandios gespielt! Psychopathen-Stadl“ vom Feinsten! Respekt ... da kann man echt Angst kriegen!

Und man stellt überrascht, aber anerkennend fest, „Bad Boy“ ist nicht gleich „Bad Boy“. Der grobe Oberbegriff mag sowohl für Luke, Marshall und Marcus stimmen, gekonnt gelingt es Alex aber, jede dieser Rollen durch differenzierte Nuancen in der Darstellung zu unterscheiden und jedem seiner „Kriminellen“ damit eine individuelle Note zu verleihen. Von skrupellos bis nervenaufreibend bis beklemmend – alles aus einer Hand!

Kommen wir zu Alex als Dave in „Love Bytes“. Von diesem Film und seiner Handlung ist mir wenig bekannt, und ich kenne eigentlich nur diese „Fröhlich-Mampf“-Szene zusammen mit seinem Kumpel auf der ansonsten leeren Stadiontribüne. Da wird mit ausgiebigen Kieferbewegungen wild gefuttert und gekaut und gleichzeitig mit offenem Mund geredet.

Was ich ansonsten eher unappetitlich finden würde, erlangt durch einen gut aufgelegten Alex, der offensichtlich Spaß an der Sache (oder zumindest an dieser Szene) findet, eine äußerst sympathische Dimension und entlockt mir beim Zugucken ein fröhliches Grinsen. Ein Film, den ich mir gerne in voller Länge zu Gemüte führen würde.

Ein Meilenstein in der Krimiserie „Criminal Minds“ bedeutet die Folge „The Big Wheel“, in der Alex den gestörten Frauenmörder Vincent spielt, der Frauen mit Messern absticht, um dadurch den gewaltsamen Tod seiner Mutter zu kompensieren ... nee, schon klar! Aber selbst diesem Serienkiller verleiht Alex durch sein leises, aber intensives Spiel eine verletzliche Anmut und man kann sich trotz aller mörderischen Tatsachen einer mittelschweren Mitleidsregung gegenüber Vincent nicht verwehren. Alex sorgt hier für einen schauspielerischen Höhepunkt, denn durch seine Darstellung ist Vincent kein blutrünstiges Monster, sondern einfach nur eine tragische Figur, die mit sich selbst und seinem mörderischen Zwang hadert.

Durch eine unvorhergesehene Schussverletzung nimmt Vincent ein frühes Ende, aber wenn er in der Schlussszene mit dem kleinen Jungen im Riesenrad sitzt und immer schwächer wird und man weiß, das Ende naht ... und er dann ganz langsam und vorsichtig nach der Kinderhand greift und leise, aber herzergreifend sagt: „But you can never, ever wish to die ... because you’re special ...“  ... Das ist mitreißend, berührend und beklemmend-trostlos ... einfach glänzend gespielt!! KREISCH ...! SCHLUCHZ ...! HEUL ....! SEUFZ ...! Große Gefühle – in einer kleinen Riesenradgondel!  Ja, Vincent ... Alex ... wer auch immer Du gerade bist ... you’re special ...! Yes, you are ...!

So, liebe Leserinnen, nachdem wir uns jetzt alle wieder etwas beruhigt haben,  kommen wir zum Stichwort „Socke“. Na, werden da Eure Äuglein kugelrund und groß und kommt Euer Kopfkino auf Touren? Der Film „Whiteout“ im Jahr 2009 haut mich als Zuschauerin nicht um: Eine einsame Forschungsstation in der Antarktis, viel Eis und Schneegestöber, ein Mord und Alex in einer kleinen Rolle als etwas „schmieriger“ und undurchsichtiger Typ.

Besagte Fußbekleidung, die Mr. O’Loughlin allerdings in diesem Film zweckentfremdet an einem anderen Körperteil zum Einsatz bringt, ist mit Abstand das Interessanteste, was dieser Kinostreifen in meinen Augen zu bieten hat. Kann man gucken, muss man aber nicht! Nein, ich bin nicht anspruchsvoll! Ist doch ein bemerkenswerter Anblick gewesen ... also die Socke, meine ich! AOL-Wunderland ... bin schon unterwegs ... !

So viele unterschiedliche Rollen, so vielschichtige Charaktere … und Alex erweckt sie alle gekonnt zum Leben - verausgabt sich als Schauspieler, vereinnahmt mich als Zuschauerin. Er überzeugt in seinen Rollen, egal wie klein und unbedeutend diese sind oder wie wenig das Drehbuch hergibt. Egal, ob er einen der Guten oder einen Bad Boy oder sogar Killer darstellen muss. Sicherlich hätte er sich einige dieser Auftritte schenken können, aber wie heißt es so schön: Er war jung und brauchte das Geld!

Kein Grund sich zu schämen, weil Alex hinterlässt immer einen bleibenden Eindruck ... bei mir jedenfalls!  Er schafft es immer, den ihm laut Drehbuch anvertrauten Charakter zu verinnerlichen und scheinbar spielerisch eine neue Persönlichkeit abseits von seinem tatsächlichen Ich zu präsentieren. Gleichzeitig lässt er aber bei jeder Rolle seine eigene unverwechselbare ganz persönliche Alex-Note durchschimmern - und damit ist Alex kein austauschbares Dutzendgesicht, das in der Menge zahlreicher Möchtegerne-Schauspieler untergeht, sondern in meinen Augen wirklich etwas ganz Besonderes! Und wer das bis zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht bemerkt haben sollte, erliegt seiner Ausstrahlung, seinem Charme, seiner Aura, seinem Charisma spätestens bei „Moonlight“.

Was soll ich über Mick St. John groß sagen? Unvergleichlich! Unübertroffen! Unvergessen! Die komplizierte Gefühlswelt eines unsterblichen und vor allem außergewöhnlichen Vampirs serviert uns Alex in einer fantastischen Palette unübertroffener Emotionen. Da ist Micks innere Rastlosigkeit hinsichtlich seines ungewollten und verhassten Vampirdasein mit allen Zweifeln, Entbehrungen und seinen unvermeidbaren und schwer kontrollierbaren (Blut-)gelüsten. seine schmerzvolle Sehnsucht nach vergangenen menschlichen Zeiten, die unwiderruflich vorbei zu sein scheinen.

Da ist gleichzeitig seine Unsicherheit bezüglich seiner immer stärker werdenden Gefühle für die sterbliche Beth, die er sich nicht getraut, ihr und sich selbst einzugestehen, weil er sich als nicht liebenswertes Monster und demzufolge zur Einsamkeit verdammt sieht.

Ein facettenreicher und unvergleichlicher Einblick in die Vampir-Psyche, die mir vor Mick St. John noch nie nie nie in dieser Vielfalt und Intensität wie von Alex vermittelt wurde: Zerrissenheit, Hoffnung, Leben und seine Vergänglichkeit! Das hat mich fasziniert, das hat mich für Mick vereinnahmt – sein seelischer Seiltanz und auch die emotionale Gratwanderung zwischen Gut und Böse!

Sämtliche weiteren Kommentare zu Mick werde ich mir verkneifen, da dies ansonsten in einer unvermeidbaren unglaublich unkontrollierbaren Sabber-Arie enden würde! Ich liebe Mick St. John ... uneingeschränkt ... unangefochten ... unbändig ... unbeirrt ... unablässig ... unermüdlich ... unendlich ... und fertig!

Auch Micks Nachfolgerolle hat mit Blut zu tun, wenn auch aus einem völlig anderen Betrachtungswinkel als beim Vampir-Dasein: Dr. Andy Yablonski! Blöder Name, aber toller Arzt! So einen wünscht sich jede Patientin in an ihrem Krankenbett! Alex als Retter der Herzen (ausgerechnet er ... erst sämtliche Herzen unwiderruflich brechen und dann transplantieren wollen ...?!) ... oder Nieren ... oder Lungenflügel!

Aber trotz intensiver Vorbereitung auf diese Doktorenrolle und Teilnahme an tatsächlich stattfindenden Transplantationen vor Drehbeginn schafft es Alex nicht, die Serie lange am Leben zu erhalten. Was sicher nicht seine Schuld ist, denn er mimt die Figur des brillanten Organschnipplers überzeugend und detailgenau, sensibel und mitfühlend, je nach (Kranken-) Situation heiter oder betroffen, aber immer sehenswert!

Zwischendurch noch ein bisschen Romantik und Schmachterei mit seiner Ex-Frau sowie seiner Kollegin, aber – hat alles nichts genützt:  Exitus für „Three Rivers Medical Center“ nach der Season One.

Aber nicht verzagen, wenn es mit diesen blöden TV-Serien nicht zu klappen scheint. Man sollte schließlich immer einen Plan B parat haben! Nun ja, dass dieser Plan B ausgerechnet mit Jennifer Lopez zu tun haben muss, wäre meiner Meinung nach verzichtbar gewesen. Aber wenn Hollywood ruft, sollte man als Schauspieler diesem Ruf natürlich unbedingt folgen und schlimmstenfalls auch eine JLo in Kauf nehmen!

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich besagten Film „Plan B für die Liebe“ bisher noch nicht gesehen habe, was sicherlich nicht an Alex O’Loughlin liegt, sondern an oben erwähnter Dame. Nichts desto trotz kenne ich natürlich ein paar Shirtless-Fotos und seinen berühmt-berüchtigten Satz: „I have ways to make you talk“ ...!

Irgendwann werde ich mir diesen schmetterlingsleichten Wohlfühl-Film dann doch antun wollen – nur wegen Alex ... versteht sich, den ich als humorvollen, charmanten und etwas schrägen Käsebauern Stan unbedingt erleben muss!

Auf nach Hawaii! Perfekte Unterhaltung in perfekter Kulisse mit einem perfekten Mann!! Ich gestehe, diesem Lt. Commander Steven J. McGarrett kann ich nur schwer widerstehen. O. k., ich gestehe auch, dass er erst an zweiter Stelle nach Mick St. John kommt, aber es gibt Augenblicke (z. B. wenn er lacht und auch noch blau trägt ...!) da holt er kurzzeitig auf! Und die beiden liefern sich ein Wettrennenlachen in meinem Fan-Herzchen!

Auch auf Hawaii darf Herr O’Loughlin uns sein vielfältiges Schauspielkönnen zeigen, seinen inneren Zwiespalt zwischen dem knallharten SEAL auf der einen Seite, der aufbrausend bis unbeherrscht und im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftig sein kann, auf der anderen ein fast schon als harmoniesüchtig zu bezeichnender Familienmensch mit weichem Kern, auch wenn er sich das nie eingestehen würde, dem sein Team und seine Freunde, d. h. seine „Ohana“, vorrangig und uneingeschränkt über alles geht.

Ich wünsche mir auf jeden Fall noch viele spannende und unterhaltsame 5-O Folgen ... Staffeln ... Jahre mit diesem edelmütigen und idealistischen Kämpfer für das Gute! Ein ganzer Kerl, einer, der noch an Werte glaubt wie Familie, Navy, Ehre und Freundschaft! Einer, der auch schon mal Grenzen überschreitet, um die Welt zu retten! Ein Held! Ein SUPER-SEAL! Ein edler Ritter nicht in verbeulter Rüstung, sondern in ausgebeulten Cargo Pants!

Und wenn dann doch irgendwann irgendwie Schluss ist mit dem sonnigen Dreh unter Palmen? Was kommt dann? Dann möchte ich einen Produzenten … oder noch besser eine weibliche Produzentin … die das ungeheuere Potential dieses Schauspielers erkennt und für sich und mich, für uns alle zu nutzen weiß. In einem abendfüllenden Kinofilm, der alles in den Schatten stellt, in dem sich Mr. O’Loughlin so richtig gefordert sieht, sämtliche seiner Fähigkeiten gesammelt unter Beweis stellen zu müssen und zu dürfen. Er muss sich verausgaben, an seine Grenzen gehen, in seinem Innersten kramen, um zu zeigen, was alles noch an verborgenem Talent, Emotionen  und Spielkunst in ihm steckt.

Ich möchte ihn in einer gelungenen Mischung aller seiner bisherigen Rollen sehen ... als unbezwingbaren und knallharten Helden, der die Welt retten kann, wenn es darauf ankommt ...  und als Mitleid erregenden Verlierer, der am Rande des emotionalen Abgrunds steht. Ich möchte ihn weinen sehen ...mit rot umrandeten Tränen nassen Augen, entsetztem Gesichtsausdruck und bebenden Lippen ... bis ich als Zuschauerin selbst in Rotz und Wasser zu ertrinken drohe! Ich möchte ihn lachen sehen ... dieses herrlich authentische Lachen, dass völlig unbändig ist und ihn ab einem gewissen Zeitpunkt unkontrollierbar zu zerreißen droht! Und mich gleich mit!

Er muss lieben und leiden, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt sein, ich möchte, dass er unter dramatischen Umständen seine große Liebe verliert und irgendwann eine neue noch größere findet, dass er um seine „Ohana“ kämpfen muss, allein auf weiter Flur, nur begleitet von seinem kleinen (Hunde-)partner Danny, den er zwanghaft ständig füttert!

Ich möchte, dass er den Gebrauch von Schusswaffen aller Art problemlos beherrscht, im Notfall ohne zu zögern verschlossene Türen eintritt, aber gleichzeitig auch sanft und verletzlich sowie überaus verschmust ist. Ich möchte, dass er Hubschrauber fliegen und Schnellboote fahren sowie reiten und angeln und kleine Katzenbabys mit stibitzten Hygieneartikeln bei Laune halten kann!

Ich möchte, dass er Käse in allen Variationen, Formen und Geschmacksrichtungen liebt und Cargo Pants mit möglichst blauen Hemden und/oder gleichfarbigen T-Shirts sowie speckige braune Lederjacken trägt! Ich möchte, dass er mit Vorliebe Riesenrad und Camaro fährt und abends knutschender Weise in der Badewanne liegt, währenddessen er mit der linken Hand Rauchbomben und mit der rechten Handgranaten jongliert!

Ich möchte, dass er jedem die Fresse poliert, der nicht damit einverstanden ist, dass er nur mit einer extrem langen (vorzugsweise bunten Ringel-)Socke bekleidet durch die Kälte rennt, bis alles bei ihm ... und bei mir ... in Schwingung gerät!

Ich möchte, dass er außerordentlich musikalisch ist, Gitarre spielen und singen sowie darüber hinaus Autos reparieren und knacken kann, ausgeprägtes medizinisches Fachwissen, explizit auch im Bereich der Mund-zu-Mund-Beatmung hat und jedem Sumpfmonster konsequent aus dem Weg geht!

Ich möchte, dass er jeden halbwegs stabilen Stuhl und Holzsteg intensiv für körperliche Aktivitäten nutzt, wobei er auch schon mal (sanft!) zubeißen und vor Aufregung glasige Augen bekommen darf ...!

All das möchte ich ... uneingeschränkt .... unzensiert ... unübertrefflich von Mr. O’Loughlin auf der Leinwand präsentiert bekommen!! Und ich weiß ... IHR ALLE MÖCHTET DAS AUCH ...!! Hab’ ich recht ....??

arni1702